Laufen mit der richtigen Atemtechnik: Tipps und Übungen

Laufen mit der richtigen Atemtechnik: Tipps und Übungen

Die richtige Atemtechnik beim Laufen ist entscheidend, um deine Laufleistung zu verbessern und deine Ausdauer zu steigern. Viele Läufer konzentrieren sich stark auf ihre Geschwindigkeit oder ihre Schritttechnik, doch die Atmung wird oft vernachlässigt. Dabei spielt die Atmung eine zentrale Rolle dabei, wie effizient dein Körper mit Sauerstoff versorgt wird – und damit, wie lange und schnell du laufen kannst.

 

In diesem Beitrag erfährst du, warum die Atemtechnik so wichtig ist, wie du sie richtig anwendest und welche Techniken dir helfen, entspannter und effizienter zu laufen.

 

Warum ist die Atemtechnik beim Laufen so wichtig?

 

Dein Körper benötigt beim Laufen eine konstante Zufuhr von Sauerstoff, um die Muskeln mit Energie zu versorgen. Je intensiver das Training, desto mehr Sauerstoff brauchen deine Muskeln. Wenn deine Atemtechnik nicht stimmt, kann das zu Atemnot, Seitenstechen und sogar vorzeitiger Ermüdung führen. Eine kontrollierte und effiziente Atmung sorgt hingegen dafür, dass dein Körper optimal mit Sauerstoff versorgt wird und du länger durchhalten kannst.

 

Die Vorteile einer guten Atemtechnik:

 

Mehr Sauerstoffzufuhr: Effizienteres Atmen erhöht die Menge an Sauerstoff, die dein Körper aufnehmen kann.

Weniger Ermüdung: Eine tiefe, gleichmäßige Atmung reduziert die Anstrengung, die auf den Körper wirkt, und hilft, Energie zu sparen.

Vermeidung von Seitenstechen: Viele Läufer leiden unter Seitenstechen, das häufig auf falsche Atemtechniken zurückzuführen ist. Durch die richtige Atemtechnik kannst du dem entgegenwirken.

Verbesserte Leistung: Ein optimaler Atemrhythmus führt zu einem besseren Laufstil und gesteigerter Ausdauer.

 

Wie sollte man beim Laufen atmen?

 

Eine der häufigsten Fragen lautet: Soll man beim Laufen durch die Nase oder den Mund atmen? Die kurze Antwort: durch den Mund. Beim Laufen benötigt der Körper mehr Sauerstoff, als durch die Nase allein aufgenommen werden kann. Atme daher durch den Mund ein und aus, um die maximale Menge an Sauerstoff aufzunehmen. Das ist besonders bei intensiveren Läufen wichtig.

 

Tipp: In kalten Bedingungen kann es sinnvoll sein, durch die Nase einzuatmen und durch den Mund auszuatmen, um die Luft zu erwärmen, bevor sie in die Lunge gelangt.

 

Bauchatmung vs. Brustatmung

 

Viele Läufer atmen flach, also nur mit dem oberen Teil der Lunge (Brustatmung). Das führt dazu, dass der Körper nicht genug Sauerstoff aufnimmt und die Muskeln schneller ermüden. Stattdessen solltest du die Bauchatmung (Zwerchfellatmung) nutzen, bei der die Luft tief in den Bauch eingeatmet wird. Das fördert eine bessere Sauerstoffversorgung und sorgt für einen ruhigeren Laufstil.

 

So funktioniert die Bauchatmung:

 

Einatmen: Atme tief durch den Mund ein und lasse deinen Bauch sich ausdehnen. Die Luft sollte bis in den unteren Teil der Lunge gelangen.

Ausatmen: Atme dann vollständig aus, sodass sich dein Bauch wieder zusammenzieht.

 

Die Bauchatmung hilft dir, den Atemrhythmus zu kontrollieren und länger durchzuhalten, insbesondere bei längeren Läufen.

 

Atemrhythmus finden: Was ist der richtige?

 

Der Atemrhythmus ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Atemtechnik beim Laufen. Je nach Intensität des Laufs sollte dein Atemrhythmus mit deinem Schritttempo übereinstimmen. Eine gängige Methode ist der 3:2-Rhythmus, bei dem du drei Schritte lang einatmest und zwei Schritte lang ausatmest. Dieser Rhythmus ist besonders bei moderatem Tempo gut geeignet, da er eine gleichmäßige Sauerstoffversorgung sicherstellt.

 

Atemrhythmus je nach Tempo:

 

Langsame Läufe: 3:3-Rhythmus (drei Schritte einatmen, drei Schritte ausatmen)

Moderates Tempo: 3:2-Rhythmus (drei Schritte einatmen, zwei Schritte ausatmen)

Schnelles Tempo oder Sprints: 2:1-Rhythmus (zwei Schritte einatmen, ein Schritt ausatmen)

 

Je intensiver dein Lauf, desto kürzer sollte der Atemrhythmus sein, um den erhöhten Sauerstoffbedarf zu decken. Durch regelmäßiges Üben findest du heraus, welcher Atemrhythmus für dich am besten funktioniert.

 

Vermeidung von Seitenstechen

 

Seitenstechen ist ein häufiges Problem bei Läufern und tritt oft aufgrund einer falschen Atemtechnik auf. Durch eine unregelmäßige Atmung wird das Zwerchfell überbelastet, was zu Krämpfen führt. Mit einer kontrollierten Atmung kannst du Seitenstechen vorbeugen.

 

Tipps zur Vermeidung von Seitenstechen:

 

Atme tief in den Bauch: Flache Brustatmung belastet das Zwerchfell stärker. Tiefes Ein- und Ausatmen reduziert die Wahrscheinlichkeit von Seitenstechen.

Vermeide unregelmäßige Atemmuster: Finde einen festen Atemrhythmus und achte darauf, gleichmäßig zu atmen, besonders bei Tempowechseln.

Atme bewusst aus: Wenn Seitenstechen auftritt, verlangsamen sich viele Läufer. Achte stattdessen darauf, bewusst tief auszuatmen, um das Zwerchfell zu entlasten.

 

Atemtechnik in verschiedenen Phasen des Laufs

 

Vor dem Laufen: Konzentriere dich bereits vor dem Start auf deine Atmung. Nimm ein paar tiefe Atemzüge, um dich zu beruhigen und deinen Puls zu senken.

Während des Laufs: Halte einen gleichmäßigen Atemrhythmus ein, der mit deinem Lauftempo harmoniert. Je gleichmäßiger du atmest, desto besser versorgst du deine Muskeln mit Sauerstoff.

Nach dem Lauf: Beende dein Training nicht abrupt. Reduziere langsam das Tempo und achte darauf, weiterhin tief und ruhig zu atmen, um die Regeneration zu unterstützen.

 

Übungen zur Verbesserung der Atemtechnik

 

Um deine Atemtechnik beim Laufen zu verbessern, kannst du gezielte Atemübungen in dein Training integrieren:

 

Atemzüge zählen: Atme beim Laufen bewusst ein und zähle deine Schritte, um den Atemrhythmus zu trainieren.

Atempausen: Atme tief ein, halte die Luft für ein paar Sekunden an und atme dann vollständig aus. Dies hilft, das Zwerchfell zu stärken.

Atemübungen im Sitzen: Setze dich aufrecht hin und übe tiefe Bauchatmung. Dies fördert die Entspannung und verbessert die Atemkontrolle.

 

Richtig Atmen für mehr Effizienz und Leistung

 

Die richtige Atemtechnik ist ein oft unterschätzter Aspekt des Laufens, der jedoch einen großen Unterschied machen kann. Mit einer tiefen, gleichmäßigen Bauchatmung und einem passenden Atemrhythmus versorgst du deine Muskeln besser mit Sauerstoff und steigerst deine Ausdauer. Regelmäßiges Üben und das bewusste Einsetzen deiner Atmung machen dich nicht nur zu einem effizienteren Läufer, sondern helfen dir auch, Verletzungen wie Seitenstechen zu vermeiden.

 

Integriere diese Atemtechniken in dein Training, und du wirst schnell Verbesserungen in deiner Laufleistung und deinem Wohlbefinden feststellen.

 

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